Ein Artikel verfasst von Myriam Bormann, Tierärztin
Viele Tierbesitzer denken nur in der „guten Jahreszeit“ an die Parasiten ihrer Haustiere. Aber was ist eigentlich die „gute“ Jahreszeit für Parasiten? Sie hängt stark von ihrer Natur und Lebensweise sowie den Umweltbedingungen ab. Sie sind also überall und zu jeder Jahreszeit zu finden!
Parasiten können in Ektoparasiten (externe Parasiten) und Endoparasiten (interne Parasiten) unterteilt werden. Zu den erstgenannten gehören Zecken, Flöhe, Krätzeerreger und Läuse, die in unseren Breitengraden am häufigsten vorkommen. Infolge des Klimawandels unterliegt die geografische Verteilung von stechenden Insekten und Milben derzeit erheblichen Veränderungen mit einer Ausbreitung in zuvor nicht betroffene Gebiete. Wir müssen daher sehr wachsam bleiben, was das Auftreten „neuer“ Parasitosen und Vektorkrankheiten in unseren Regionen betrifft.
Warum müssen Sie sich und Ihr Haustier vor Parasiten schützen?
Parasiten schaden Ihrer Gesundheit und der Ihres Haustiers. Sie können direkt Krankheiten verursachen oder Ihr Tier anfälliger für andere, nicht parasitäre Krankheiten machen, indem sie sein Immunsystem schwächen.
Ektoparasiten können z. B. Hautverletzungen verursachen, die zu Superinfektionen führen können (z. B. Pyodermie, Otitis externa usw.).
Einige können immunologische Reaktionen wie allergische Reaktionen (z. B. allergische Dermatitis durch Flohbisse, Augustusallergie) hervorrufen oder sich vom Blut ihres Wirts ernähren. Bei starkem Befall oder bei geschwächten Tieren können sie eine Anämie unterschiedlicher Intensität verursachen.
Endoparasiten verursachen häufig Verdauungsstörungen (Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Darmblutungen usw.), die unterschiedlich stark ausgeprägt und schwerwiegend sind. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, die auch in anderen Organen vorkommen können, wie z. B. der Herzwurm, dessen erwachsene Tiere in den Herzkammern und großen Blutgefäßen leben.
Einige Ektoparasiten, darunter vor allem Zecken, Mücken und Flöhe, können als Vektoren fungieren und so genannte Vektorerkrankungen verursachen, die für Ihr Haustier oft schwerwiegende klinische Folgen haben. Schließlich haben einige Parasiten ein direktes zoonotisches Potenzial für den Menschen oder können Erreger mit zoonotischem Potenzial übertragen, d. h. Erreger, die beim Menschen eine oft schwere Krankheit verursachen können.
Wie können Sie Ihr Haustier schützen?
Es ist wichtig zu betonen, dass es weder ein "Allheilmittel" noch ein "Wundermittel" gibt, das zu 100 % wirksam ist und gegen alle Parasiten wirkt. Ihr Tierarzt wird mit Ihnen eine Strategie zur Parasitenbekämpfung erarbeiten, die auf Ihr Tier, seinen Gesundheitszustand und seine Lebensweise abgestimmt ist und die geographischen Gebiete, in denen sich das Tier aufhält, sowie seine tägliche Umgebung berücksichtigt. Diese Strategie ermöglicht es, das Risiko und die Art der Exposition abzuschätzen, um die zu behandelnden Parasiten gezielter zu erfassen und das richtige Molekül sowie die richtige Behandlungshäufigkeit zu wählen. Alter, Körpergewicht, Begleiterkrankungen, Spezies und Rasse sind ebenfalls wichtig zu berücksichtigen, da einige Wirkstoffe bei falscher Anwendung toxisch sein können. Die Darreichungsform (Spot-on-Lösung, Shampoo, Halsbänder, orale Paste, Tabletten usw.) kann auch je nach der täglichen Umgebung des Tieres variieren: Bei einem Tier, das in engem Kontakt mit einem Kleinkind steht, ist die Anwendung eines oralen Antiparasitikums für das Kind sicherer. Bevor Sie Ihrer Freigängerkatze ein Ungezieferhalsband anlegen, sollten Sie überprüfen, ob sich das Halsband unter Zug leicht öffnen lässt, um eine mögliche Strangulation zu vermeiden, wenn es irgendwo hängen bleibt. Außerdem kann die Wirkung von Formulierungen zur äußerlichen Anwendung durch häufiges Baden oder Shampoonieren verringert werden.
Es ist daher sehr wichtig, sich daran zu erinnern, dass ein Antiparasitikum ein Medikament ist und als solches eingesetzt werden sollte, d. h. nach einer klinischen Beurteilung des Patienten durch einen Tierarzt.
Um einen wirksamen Schutz zu bieten, müssen die Medikamente zur Schädlingsbekämpfung durch Umweltmaßnahmen ergänzt werden. Oft sind es diese Maßnahmen, die über Erfolg oder Misserfolg der Schädlingsbekämpfung entscheiden:
Um einen wirksamen Schutz zu bieten, ist es unerlässlich, die Medikation gegen Parasiten um Umweltmaßnahmen zu ergänzen.
Wenn Sie "seltsame" Knötchen auf der Haut Ihres Tieres beobachten, zögern Sie nicht, Ihren Tierarzt um Rat zu fragen!
Besprechen Sie jetzt mit Ihrem Tierarzt, wie Sie Ihr Tier am besten vor diesen Parasiten schützen können, denn die beste Therapie ist und bleibt die Vorbeugung.
Indem Sie Ihr Tier schützen, schützen Sie sich selbst sowie den Rest der Tier- und Menschenpopulation. Sie spielen eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Parasitismus!
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